Zugegeben,  eine besondere Sympathie für das „Materialhafte“ an einer Drucksache wollen wir nicht leugnen. Etwas unmittelbar  be“greifen“ finden wir wichtig, vielleicht rührt unsere Vorliebe daher. Es gefällt uns, dass wir einen guten Teil unserer Arbeitswoche mit der Herstellung von Produkten  verbringen, bei denen das „Anfassbare“ eine  Rolle spielt. Zum Beispiel das hier,  Postkarten aus dem Hause Bizarr:

mit textil kaschietre Postkarte fuer bizarr verlag muenchen
Textile Postkarte von Werkstatt Hoeflich fuer Bizarr Verlag Muenchen

Die textile Oberfläche ist rau, man fühlt die regelmässig gewebte Struktur des Tuchs. Das Material, auf den das Gewebe geklebt wurde, ist  jedoch anders, 300 g matt gestrichener Karton, die Finger gleiten fast widerstandslos über die geglättete Oberfläche. Rückseite Offsetdruck, will heissen: Farbauftrag hauchdünn, er ist nur spürbar, wenn man seine Aufmerksamkeit darauf richtet. Unvermeidlich sind die groben Restfäden, die beim Ausschneiden der Karten aus dem Grossbogen an den Rändern stehenbleiben. Da das Tuch aus eher starrem denn geschmeidigen Garn gewebt ist, haben die abstehenden Fadenreste etwas Widerborstiges. Diese Drucksache ist nicht „glatt“  – tatsächliche Menschen haben  Material in die Hand genommen und etwas daraus geschaffen. (From me to you, sozusagen). Man kann einen Sinn dafür entwickeln.