Obwohl im Letterpress vieles möglich ist, sind die Grenzen der Technik nah: nur Sonderfarbendruck, grosse Flächen nur sehr eingeschränkt, nur gröbste Raster möglich … So unterscheiden sich, anders als im Offsetdruck, gelungene Entwürfe von den weniger gelungenen dadurch, dass der Grafiker seine Gestaltung von der Technik her denkt. Es geht um die Vergegenwärtigung der objekthaften und tastbaren Qualität eines Letterpressdrucks und den Umgang mit der Frage, wie die Gestaltung sich diese Qualität zunutze macht. Wenn man diese Vorstellungskraft entwickelt, reichen oft einfachste grafische Lösungen für treffsichere Resultate, den Rest tut das Medium dazu.
Kraftvolle Typo, noch kraftvoller die Grafik, Druck tiefstmöglich auf 1 mm Karton. Entwurf, Drucktechnik und Material setzen ganz auf Kraft, die Küche befindet sich „im Kraftwerk“. Diese Karte gestaltete Daniela Illing.
Die Visitenkarten für Christine Koller funktioniert anders. Die Typo ist dünn, die Unterzeile geradezu zart. Die Drucktechnik jedoch senkt die Schrift tief ins weiche Papier und erzeugt einen starken Kontrast zwischen dezenter Grafik und starker materialhafter Qualität. Entworfen von Dunja Koller.